ARTIS pheno
Siemens Healthcare GmbH
Robotergestütztes, interventionelles Angiographie-System
Kick-Off
Industrial Design für einen Medizin-Roboter und Patienten-Tisch. at-design wurde von der Siemens Healthcare GmbH beauftragt, ein robotergestütztes, Angiographie-System neu zu gestalten. Grundlagen für die Gestaltung waren Konstruktionsdaten, inklusive Daten von einem bestehenden Industrie-Roboter. Dazugehörige, erste Verkleidungskonzepte (Kunststoff und Sandguss) sollten von at-design geliefert werden.
Die Beauftragung sah folgendes Industrial Design Leistungspaket vor:
+ Industrial Design Studien
+ Industrial Design Konzepte
+ Detailierungsphase
+ Realization Support
Ideation / Idee
Ziel von at-design war es, der funktionalen und groben Erscheinung des Industrie-Roboters, einen sinnlichen, skulpturalen Charakter zu verleihen.
at-design befasste sich bei der Gestaltung von Artis pheno mit dem Spannungsfeld „Industrie-Roboter in einem medizinischen Umfeld“. Prämisse bei der Produktgestaltung war Simplizität und Logik, sowie den Menschen in den Mittelpunkt zu setzten. Die technische Komplexität, wie Angulationen in sämtlich vorstellbaren Richtungen, galt es in eine ruhige, begreifbare Erscheinung zu binden.
ID Studie / „Motiv“ für die Gestaltung
Ideation / Industrial Design Prozess
Zunächst arbeitete at-design auf Basis von Konstruktionsdaten, skizzenhaft verschiedenste „Motive“ für mehrere Industrial Design heraus. Als „Motivträger“ wurde die Basis des Roboters festgelegt. Alle weiteren Baugruppen, wie Schwinge, Ausleger, Kabelspeicher und C-Bogen (inklusive Detektor und Röhrencover) etc., sollten das Motiv weitertragen oder sich „unterordnen“.
ID Studie / ID Modellbau
ID Studie / zeichnerische Ausarbeitung
at-design berücksichtigte in der Entwurfsarbeit konstruktive Anforderungen, sowie die wichtigsten Aspekte der Medizintechnik, wie Hygiene, Safety und Usability.
Zunächst wurden richtungsweisende Skizzen, „Motive“ für die Gestaltung intern anhand von ersten groben CAD-Daten und Modellen auf Herstellbarkeit untersucht. Nach Prüfung der ersten Ideen, dienten die groben CAD-Modelle als Grundlage für die zeichnerische Ausarbeitung der Industrial Design Studien.
Im weiteren Projektverlauf wurde die ausgewählte ID-Studie in einer ID Konzeptphase im CAD verfeinert und variiert. Aktualisierte Konstruktionsdaten dienten als Grundlage dafür. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Entwurfs- und Entwicklungstätigkeit bei at-design ausschließlich am CAD.
ID Studie / grobe ID CAD-Daten
Industrial Design “Artis pheno“
Charakteristisch für das Industrial Design des Artis pheno von at-design ist die klare Strukturierung des Systems. Gezieltes „Covern“ aber auch hervorheben entscheidender Funktionen durch das Gehäuse- und Farb-Konzept von at-design, macht das System begreifbar. Reduktion der Komplexität durch Simplizität und Logik.
Einfache, logisch verlaufende Lichtkanten, sowie Gehäusetrennungen und überspannte Oberflächen prägen das Produktdesign und ermöglichen die Umsetzung wichtigster medizinischer Aspekte im Bereich „Hygiene“, „Safety“ und „Usability“. Artis pheno stellt eine bestmögliche Symbiose zwischen Funktionalität und Industrial-Design im medizinischen Umfeld dar und setzt den Menschen in den Mittelpunkt.
ID Konzeptphase , ID Detailierungsphase , Realization Support / Entwurf und Ausarbeitung im CAD
Hygiene
Den hohen hygienischen Anforderungen wird das Gehäusekonzept von at-design durch folgende Punkte gerecht:
+ Gehäusedesign durch „Logic Simplicity“
+ maximale Reduktion der Gehäuseteile
+ maximale Reduktion der sichtbaren Gehäuseverschraubungen
+ maximale Reduktion der (sichtbaren) Gehäusetrennungen
+ zum Boden laufende Gehäusekanten und Gehäusetrennungen
+ überspannte Oberflächen
Zusätzlich stattete die Siemens Healthcare GmbH ARTIS pheno mit einer anti-mikrobiellen Lackierung aus. Sie ermöglicht eine passive Infektionskontrolle und unterstütz reguläres Reinigen und Desinfizieren.
Safety
Der Platzmangel in Operationsräumen setzt hohe Sicherheitsanforderungen an Artis pheno. Anwender und Patient müssen vor möglichen Kollisionen und Verletzungen geschützt werden. Das Industrial Design unterstützt durch folgende Aspekte die Sicherheit des Systems:
+ Gehäusedesign durch „Logic Simplicity“
+ maximale Volumenreduktion
+ sinnvoll weich verlaufende Gehäusekanten
+ überspannte Oberflächen
Die Siemens Healthcare GmbH setzte zudem sichtbare, sowie unter dem Gehäuse befindliche Kollisionsdetektoren um.
Usability (Assembly)
Der Aufbau des Systems erfolgt im Wesentlichen vor Ort im Operationsraum. Artis pheno kann von nur einer Person installiert werden. Im Service-Falle ermöglichen einfach abnehmbare Gehäuseteile schnellen Zugriff. Folgende Punkte in der Gestaltung machen das möglich:
+ kein fraktal angeordneter Gehäusezusammenbau
+ maximale Reduktion der Gehäuseteile
+ maximale Reduktion von Gehäuseverschraubungen
+ der Einsatz von Snap-Locks